[GPX-Download]Beschreibung: Da es mein erster 3000er war, hatte ich ordentlich Respekt vor dem Zischgeles. Auf dem Grat vom Oberstkogel musste ich dann auch umdrehen, aber der Rest der Runde war eher entspannt - und traumhaft schön! Die Wege sind größtenteils Anfängergeeignet, Trittsicherheit und entsprechende Kondition sind trotzdem erforderlich. Einzig der Weg zum Gipfel, die letzten 150hm ca, sind mit leichten Klettereien (max. 1. Grad) verbunden, hier finden sich dann auch ein paar leicht ausgesetzte Stellen, die Schwindelfreiheit erfordern.
Der Weg über den Oberstkogel kann umgangen werden, was ich dann auch tat. Auf diesem Grat muss im 1. bis 2. Grad geklettert werden, im absoluten Absturzgelände, absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier Pflicht, und auch der richtige Weg muss erstmal gefunden werden (Er ist nicht markiert). Rückblickend, da ich von anderen freundlichen Bergsteigern auf den richtigen Weg hingewiesen wurde, würde ich es mir mit passendem Schuhwerk zutrauen, aber das ist möglichwerweise ein Abenteuer für einen anderen Tag 😉
Wegbeschreibung: Vom großen Parkplatz in Praxmar (5€/Tag) geht es immer der Beschilderung folgend relativ bequem bergan, erstmal kurz durch den Wald, aber die Baumgrenze ist schnell erreicht, und somit bietet sich mir auch direkt eine wundervolle Aussicht ins Sellrainer Tal.
Ich folge weiter der Beschilderung, bis sich der Weg in einer steilen Schuttrinne gabelt. Hier wähle ich zunächst den rechten Pfad zum Oberstkogel, dieser Weg wird spannend. Es geht sehr steil auf dem Ostkamm entlang, ein traumhaftes Panorama erschließt sich mir. Bis zum Gipfelkreuz Oberstkogel 🫡 sind es rund 250hm, wo ich mich erstmal kurz ausruhe und die Aussicht genieße. Ich gehe weiter, den unmarkierten Weg auf den Grat. Nach leichter kraxelei auf dem Grat muss ein rutschiges Schuttfeld gequert werden, was mir erste Schwierigkeiten bereitet. Nachdem das Schuttfeld hinter mir liegt, finde ich mich in einer kleinen Scharte wieder und suche den richtigen Weg... Entweder der direkte Weg über den Grat - etwa 10m Kletterei im 2. Grad im Absturzgelände, oder den Felsen links umgehen auf einem schmalen und ausgesetzten Felsband - auch im Absturzgelände. Beides sieht haarsträubend aus, und da ich zum einen den weiteren Wegverlauf nicht einsehen kann, und auch nicht das passende Schuhwerk für solche Aktionen anhabe, beschließe ich umzudrehen. Also zurück zum Gipfelkreuz, und von da wieder 250hm Absteigen, bis zur Weggabelung.
Hier nehme ich nun die andere Abzweigung, der Weg quert in einfachem Gelände den Südhang des Oberstkogel, was sich auch gelohnt hat - hier treffe ich tatsächlich auf ein paar drollige Murmeltiere!
Ich folge weiter dem Weg, bald habe ich die Vegetationsgrenze hinter mir gelassen, auf einer plattigen und felsigen Mondlandschaft, die schon fast etwas surreal wirkt, geht es weiter richtung Gipfel. Der Weg ist gut markiert, ein Verlaufen ist fast unmöglich.
Am Gipfelaufbau muss ich nun auch die Hände benutzen, ein paar Stellen sind zu überklettern, eine rutschige Platte ist mit einer Kette zum festhalten gesichert.
Schnell habe ich die letzten Höhenmeter überwunden und finde mich am Gipfelkreuz wieder. Eine ausgiebige Rast später mache ich mich wieder an den Abstieg.
Auf dem Nordkamm verlasse ich den Gipfel, es liegt ein spaßiger Weg vor mir, der mich über den zerklüfteten Grat führt, viel einfache Kletterei durch zackiges Plattengelände. Dieser Weg ist so gut markiert, dass ein Verlaufen praktisch unmöglich ist; bis ins Tal ist praktisch alle 10 Meter eine weithin sichtbare Markierung angebracht. Der Grat liegt hinter mir, nun schließt sich ein Stückchen Abstieg im steilen Schuttfeld an, das aber bald abgelöst wird durch eine bequeme Wanderung im ehemaligen Gletscherkar (?). Viele Rinnsale entspringen dem Boden und verbinden sich zum Schefalmbach, der sich munter ins Tal stürzt. Diesem Bach folge ich nun praktisch bis ins Tal - selten habe ich einen so wundervollen, abwechslungsreichen und aussichtsreichen Abstieg erlebt!