[GPX-Download]Beschreibung: Mit 12m Höhe besitzt die Kampenwand das größte Gipfelkreuz der Bayrischen Alpen. Ich bin nachts losgelaufen, um dann pünktlich zum Sonnenaufgang am Gipfelkreuz zu stehen, leider war der Sonnenaufgang nicht ganz wie erhofft, aber lohnenswert ist die Tour in jedem Fall; Nicht ganz anspruchslos, aber mit etwas Bergerfahrung relativ problemlos zu meistern!
Wegbeschreibung: Ich laufe los am kostenpflichtigen Parkplatz Hintergschwendt/Aigen (5€/24h, nur Kleingeld - oder gratis, wenn ein freundlicher Mensch sein halb aufgebrauchtes Tagesticket da lässt 😉). Vom Parkplatz aus geht es sofort steil bergan, meist auf bequemen Forstwegen, hie und da wird auch mal auf steilen Bergpfaden abgekürzt. An der Gedereralm bieten sich mir erstmals Aussichten, allerdings ist es um 5:40 einfach noch finster, bis auf die Ahnung eines Morgenrotes, also gehe ich zügig weiter um pünktlich am Gipfel zu sein. Am Sultensattel treffe ich auf ein erstes Altschneefeld, das ich problemlos queren kann.
Nun geht es an der bizarr zwischen Felsen eingebetteten Steinlingalm vorbei, hier finde ich auch den Abzweig zum Kampenwandsteig. Ab hier wird es abenteuerlich. Zunächst muss der steile Hang zur Wand überwunden werden. Im Sommer vermutlich problemlos machbar, doch im frühen April machen mir hier am Nordhang einige glitschige Altschneefelder das Leben schwer. Kurz bereue ich, meine Grödeln im Rucksack herumzutragen statt an den Füßen, aber kurze Zeit später habe ich auch schon die Steilwand erreicht. Der Weg führt mich nun in eine Schlucht zwischen Haupt- und Ostgipfel. Hier biege ich am zum Ostgipfel. Auch hier muss ich absolut konzentriert bleiben, der Stein ist komplett glatt poliert, man muss immer versuchen mit dem Profil an Kanten einzuhaken, oder so viel Druck aufbauen, damit genug Reibung entsteht.
Das letzte Stück des Steigs ist ein seilversicherter Abschnitt, nun sind alle Viere erforderlich, um Unfallfrei nach oben zu kommen. Der Gipfel ist jetzt schnell erreicht, vom Gipfelkreuz trennt mich jetzt nur noch eine kurze Brücke.
Ich mache ausgiebig Rast, und nachdem die anderen "Sonnenaufgangswanderer" den Rückweg angetreten haben, bin ich plötzlich alleine, und nun kommt auch endlich die Sonne durch!
Doch lange kann ich nicht bleiben, ich möchte den Gipfel verlassen haben, bevor die erste Seilbahn fährt. Also trete auch ich irgendwann den Rückweg an, aber nicht auf dem gleichen Weg wie vorher, sondern über den Ostgrat. Auch hier verläuft ein kurzer, seilversicherter Steig, man könnte es Klettersteig nennen, aber mit Schwierigkeitsgrad A/B habe ich auch ohne Sicherung keinerlei Probleme beim Abstieg. Den Ostgrat hinter mier, biege ich nun auf den Südhangsteig ab, und laufe hier die ganze Kampenwand Südseitig bis zur Seilbahnstation ab, um noch etwas Sonne zu tanken.
An der Sonnenalm bige ich rechts ab, um die Kampenwand auch noch Nordseitig abzugehen - hier ist der Weg allerdings wesentlich bequemer als der Südhangsteig, und so habe ich nach wenigen Minuten wieder die Steinlingalm erreicht.
Im Sultensattel nehme ich nun aber nicht den direkten Abstiegsweg über die Gedereralm, sondern steige noch einmal 60hm zum Sulten auf, wo sich mir nocheinmal eine WUnderschöne aussicht auf die gesamte Kampenwand bietet, und in der anderen Richtung über den Chiemsee, wo ich am Horizont sogar noch die Siluetten des Bayrischen Waldes erkennen kann.
Eine ausgiebige Rast später trete ich aber endgültig den Abstieg an, bei Tageslicht ist der Weg auch wesentlich einfacher!