[GPX-Download]Beschreibung: Eigentlich hatte ich es als Schneeschuhtour geplant. Die Schneesituation hatte ich dann aber völlig falsch eingeschätzt (aufgrund Wetterbericht, Lawinenlagebericht und Webcambildern - die können ganz schön täuschen!) und die Schneeschuhe im Auto gelassen.
Am Anfang kein Problem, aber im letzten Stück vor dem Gipfel hatte ich sie mir zurück gewünscht.
Egal, alles machbar. Der letzte aufschwung vor dem Brünstelskreuz hat es nochmal in sich. Im extrem steilen Gelände hatte ich die Wahl zwischen nicht sehr tragfähigem weil leicht angematschtem Schnee mit einer Steigung von geschätzt mindestens 50° und ausgesetzter Kletterei am teilweise verschneitem Felsen. Der Felsen schin mir die bessere Wahl, auch wenn es mit den Grödeln an den Füßen auch nicht ganz problemlos war. Das Gipfelkreuz erreicht, ging es direkt weiter zum Hauptgipfel, der Weg verläuft direkt auf dem Grat entlang, aber ohne Schneeschuhe hatte ich hier schon leichte Schwierigkeiten. Meistens war der Grat schön vereist und somit tragfähig, aber immer wieder bin ich dann doch eingebrochen und saß im stellenweise hüfthohen Schnee.
Trotzdem entschied ich mich am Hauptgipfel jetzt nicht umzudrehen, sondern den Fußstapfen weiter Richtung Feldernkopf zu folgen, das wäre ein schöner Hauptgipfel für diese Tour gewesen!
Also auf dem Grat erstmal wieder bergab, ich hatte hier immer mehr zu kämpfen im tiefen Schnee.
Im Sattel angekommen, musste ich feststellen, dass mir der nächste Aufschwung zu heikel ist. Hier gab es auch keine Spur mehr der ich folgen könnte (vermutlich vom Triebschnee verdeckt), und die ganze Situation wirkte sehr instabil. Also entschied ich mich hier, der einzig sichtbaren Spur zu folgen, die direkt in den steilen Hang in Richtung Tal führte.
So habe ich mich den bis zu 45° steilen Hang im angetauten Schnee unter viel Gefluche, teils auf direktem Wege nach unten gekämpft.
Bei jedem Einbrechen hatte ich, trotz unkritischer Lawinenwarnstufe und keinerlei Anzeichen von Trieb- oder Gleitschneeproblematik an diesem Hang, ein bisschen schlechtes Gewissen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit im Steilhang konnte ich in einer Rinne endlich in den Wald queren, und wenige steile Passagen später hatte ich wieder Gehgelände erreicht. Auf bequemen Forststraßen ging es nun entspannt zurück zum Auto.
Die komplette Runde bis zum Feldernkopf wird sicher eine wunderschöne Sommertour 😉
Wegbeschreibung: Startpunkt ist der kostenlose Parkplatz am Pflegersee. Der Beschilderung folgend geht es über Forststraßen nach oben, unterbrochen von zwei Abkürzungen über Felsige Bergpfade. Am Gießenbachsattel biege ich nach links auf den Ostkamm des Brünstelkopfes ab, nun wird der Weg unbequemer, aber noch nicht sonderlich schwer.
Nachdem ich die Baumgrenze hinter mir gelassen habe, erwarten mich die haarigeren Stellen, an vielen Steilhängen entlang geht es Richtung Gipfel. Kurz vor dem Gipfelkreuz gilt es noch einen letzten schwierigen Aufschwung zu erklettern. Ab dem Kreuz führt ein bequemer Gratweg weiter Richtung Hauptgipfel. Dieser ist schnell erreicht. Vom Hauptgipfel wie abgestiegen erreiche ich einen kleinen Sattel. Hier zweigt ein kleiner Pfad nach links Richtung Tal ab, der selbst im Sommer vermutlich nur zu erahnen ist, im Winter ist er aber nicht vorhanden. Dieser Pfad führt auf direktem Weg den Hang hinab ins Tal, zu einer gut ausgebauten Forststraße, der ich nun problemlos zurück zum Pflegersee folgen kann.