Walmendinger Horn über den Heuberggrat

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Walmendinger Horn über den Heuberggrat
Kategorie: [Alpen, Allgäuer]
von: [Matthias]
Tour vom: 27.10.2023
eingetragen: 29.10.2023

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[Ausgesetzt], [Bergpfad], [Klettern]
Gesamtstrecke: 0
Max Höhe: 0
Min Höhe: 0
Aufstieg gesamt: 0
Abstieg gesamt: 0

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Beschreibung:
Diese vermeintliche "Feierabendrunde" geriet 2022 in die Schlagzeilen, als ein 99-Köpfiger Schulausflug per Hubschrauber evakuiert werden musste ( https://www.allgaeuer-zeitung.de/oesterreich/rettung-von-99-schuelern-am-heuberggrat-fiese-witze-aus-oesterreich-die-netzreaktionen_arid-433645 ).
Ich wollte mir nun, trotz erschwerter Bedingungen (leichter Neuschnee), die Tour selbst mal anschauen, und war begeistert!
 
Wegpunkte:
Talstation Ifen (1275m) - Heubergbahn (1380m) - Heuberg (1795m) - Walmendingerhorn (1995m) - Walmendinger Alpe (ca 1450m) - Talstation Ifen
 
Wegbeschreibung:
Am kostenpflichtigen Parkplatz der Ifen-Seilbahn (5€/Tag) laufe ich zuerst ein Stückchen die Straße zurück, bis ich nach dem Hirschegg Klettergarten den Schwarzwasserbach überqueren kann. Nun geht es auf einem zunächst noch asphaltierten Weg sehr steil nach oben in Richtung Schöntalhof. Dort angekommen biege ich nach rechts auf die Straße ab, die allerdings schon nach wenigen Metern an einer Schranke endet und in einen bequemen Fußweg übergeht. Nach einer scharfen Rechtskehre erreiche ich die Schneise des Heubergmuldenlifts. Hier zweigt ein kaum sichtbarer Trampelpfad nach links in den Hang ab, der Einstieg zum Heuerggrat. Ich gehe allerdings daran vorbei, da ich noch auf dem vor mir liegenden Aussichtspunkt einen Blick auf den Hohen Ifen werfen will. Ich kann ja nicht ahnen dass die Aussichten weiter oben noch viel besser werden 😅
Vom Aussichtspunkt aus gehe ich noch etwas weiter nach oben, bevor ich links abbiege, und an der Bergstation des Heubergmuldenlifts vorbeikomme. Nun befinde ich mich schon auf dem Weg zum Grat, und muss nur noch diesem schmalen Pfad folgen. Zunächst geht es relativ bequem durch den Wald, doch schon bald erreiche ich schwierigeres Gelände. Sehr steile Passagen direkt auf dem Kamm sind zu bewältigen, bei denen ich schon mal die Hände aus den Hosentaschen nehmen muss 😉. Das matschige Gelände (Nachts Schneefall über 1600m, darunter Regen) macht die Sache nicht leichter, und zurück möchte ich hier nicht gerne (Was damals auch dem Schulausflug zum Verhängnis wurde). Auch ein paar ausgesetzte Pfade finden sich hier schon, und da hier auch schon etwas Schnee liegt, muss ich doppelt vorsichtig sein.
Schon bald ist der Gipfel des Heubergs erreicht, ab sofort wird der Weg zur Gratwanderung. Der Grat selbst ist an vielen Stellen nur ca. einen halben Meter breit, aber zum Glück meistens recht stark bewachsen.
Das letzte Stück des Grats wird noch einmal abenteuerlich, an mehreren Stellen muss im ausgesetztem Gelände einige Meter auf dem schmalen Grat nach oben geklettert werden. Unter trockenen Bedingungen wäre dies eine einfache Kletterei im 1. Grad, die Schneelage hebt die Schwierigkeit aber deutlich an. Hier ist absolute Konzentration gefordert, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowieso.
Der Rest sah aus der Entfernung schlimmer aus als es in der Realität ist, der Weg verläuft auf der linken Seite des Grates, wobei der Grat selbst hier eine art Brüstung bildet.
Vorbei an der Seilbahnstütze, muss ich mir noch einmal kletternd einen Weg über den letzten Zacken suchen, bevor mein Weg wieder auf den Normalweg trifft.
Nun geht es bequem nach oben, an der völlig überlaufenen Bergstation vorbei zum Gipfel.
Kurz Rast gemacht, und dann geht es auf gleichem Wege zurück. Bei der Abzweigung zum Gratweg bleibe ich diesmal aber auf dem Normalweg (Dankbar dass ich die rutschigen Steilstücke nicht wieder abklettern muss), und folge diesem immer weiter bis zur unteren Walmendinger Alpe. Weiter gehts stur bergab, bis ich wieder auf die Straße treffe, welche mich zum Parkplatz führt.

Mein Fazit: Eine wunderschöne Runde, allerdings definitiv nichts für Anfänger, der Weg ist nicht umsonst mit Schwierigkeitsgrad T4 (Alpinwandern) und Klettergrad I eingestuft.
 
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