Estergebirge: die ÜberschreitungKategorie: [
Alpen, Bayrische Voralpen]
von: [
Matthias]
Tour vom: 27.5.2023
eingetragen: 29.5.20231
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Ausgesetzt], [
Bergpfad], [
Hoch], [
Klettern], [
Weit]
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Aufstieg gesamt: |
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GPX-Download]
Beschreibung:6 Gipfel, 5 Kreuze, 30km und jede Menge zu sehen!
Trotz zwischenzeitlichem Hagel, war es eine sehr schöne, aber auch sehr anstrengende Tour.
Vorsicht: wegen vielen schmalen Graten und teilweise sehr steilen und ausgesetzten Stellen, sowie der Länge der Strecke und den überwundenen Höhenmetern ist diese Rundtour definitiv nichts für Anfänger. Besonders der Aufstieg übers Zundereck und der Abstieg über die Kuhflucht haben es in sich und zehren an den Kräften. Ist man dieser Herausforderung aber gewachsen, ist es eine absolut lohnenswerte Tour.
Wegpunkte:Sportplatz Eschenlohe (698m) - Zundereck (1478m) - Archtalkopf (1927m) - Hohe Kisten (1922m) - Weilheimer Hütte (1946m) - Krottenkopf (2086m) - Bischof (2033m) - Hoher Fricken (1940m) - Kuhfluchtwasserfälle (ca 850m) - Oberau - Eschenlohe
Wegbeschreibung:Los gehts am kostenfreien Parkplatz des Sportplatzes in Eschenlohe. Zunächst geht es gemütlich in die Archtalschlucht, doch bald zweigt ein kleiner Pfad nach rechts ab, und es geht richtig steil bergan. Der Weg verläuft immer auf dem Nordkamm entlang, hier sind schon einige ausgesetzte Stellen zu meistern, die wenigsten davon sind Seilversichert. Nachdem der Weg ein Stückweit die Westflanke quert, muss ich nach links in den Hang abbiegen - ohne GPS hätte ich Mühe gehabt, die Abzweigung zu finden. Nun geht es richtig steil den Hang hinauf, bis 500m Strecke und 200m Höhe später das Zundereck erreicht ist. Leider ist hier kein Gipfelkreuz mehr, und ich halte mich nicht länger auf, sondern gehe direkt weiter. Der Weg führt mich jetzt immer am Kamm entlang, mal links, mal rechts der schroffen Felszacken, manchmal auch darüber hinweg. Der schmale Pfad ist komplett unmarkiert und nicht gesichert, ich muss mich an den Tretspuren orientieren. Irgendwann stoße ich auf einen gelb markierten Weg, diesem folge ich zunächst nach rechts. Über einen schmalen Grat geht es nun zum Archtalkopf. Auch hier finde ich leider kein Gipfelkreuz, nur einen Steinmann. Ich mache kurz Rast, und gehe den Weg wieder ca 300m zurück, bis ich auf den blau markierten Hauptweg stoße. Diesem folge ich nun bis zur Abzweigung zum Hohe Kisten. Die folgenden 170hm überwinde ich auf dem gut angelegten Weg ohne größere Probleme, und mache hier erstmal kurz Rast. Bald geht es aber weiter, den Weg wieder zurück. Die Abzweigung zum Archtalkopf lasse ich diesmal rechts liegen, und marschiere bequem den Hang querend unterhalb Archtalkopf und Schindlerskopf, am Rißkopf vorbei, bis zur Weilheimer Hütte. Der Hagel, der mich hier überrascht, fegt sämtliche Menschen vom Krottenkopf, und so habe ich, nach einem Anstieg von weiteren 140hm, den höchsten Punkt der Tour (und des ganzen Gebirgszuges) für mich allein. Zumindest für ein paar Minuten, bis die Menschen, die in der Hütte den Hagel abgewartet haben, auch nach oben strömen. Ich mache trotzdem ausgiebig Rast, bis es mir zu kalt wird. Ich gehe wieder runter zur Weilheimer Hütte, und biege diesmal nach links ab Richtung Farchant/Bischof. Ich quere den Südhang von Rißkopf, Kareck und Henneneck, bis ich im Sattel ankomme, von hier geht es auf dem Nordkamm steil bergauf zum Bischof. Der Weg ist größtenteils eine gewaltige Geröllkletterei, entsprechend Vorsicht ist geboten. Vereinzelte rote Punkte und Steinmänner helfen dabei, den Weg zu finden. Gut 230hm später erreiche ich das auf 2033m gelegene Gipfelkreuz. Ich mache nocheinmal kurz Rast, bevor ich Richtung Westen wieder vom Gipfel absteige. In dieser Richtung ist der Weg eher bequem, verwandelt sich aber durch die Regenfälle schnell in eine absurde Schlammschlacht. Im Sattel zwischen Bischof und Fricken angekommen, geht es nun in den letzten Anstieg für heute, zum Hohen Fricken. Auch dieser ist nach kurzer Zeit geschafft. Das Gipfelkreuz vom Hohen Fricken steht nicht auf dem höchsten Punkt, sondern etwas unterhalb Richtung Westen - von hier aus hat man einen grandiosen Blick am Wank vorbei über Garmisch zur Zugspitze - wenn sie sich denn mal durch die Wolken blicken lassen würde!
Am höchsten Punkt des Hohen Fricken zweigt nun mein Abstiegsweg Richtung Norden ab, und verläuft kurz darauf Richtung Westen immer steil bergab. Es ist absurd steil, teilweise entwickelt es sich auch wieder zu einer ordentlichen Schlammschlacht, was die Sache nicht einfacher macht. Knapp 3 Stunden später habe ich gut 1000 Höhenmeter hinter mir gelassen, und komme nun an den beeindruckenden Kuhfluchtwasserfällen vorbei.
Nun habe ich noch gut 10km Fußmarsch vor mir bis zum Auto zurück. Ich könnte den Zug nehmen, die Bahn ist hier gut ausgebaut. Aber auf die 2 Stunden kommts heute auch nicht mehr an, und so laufe ich auf gut ausgebauten Radwegen an Oberau vorbei zurück bis Eschenlohe. Kurz vor dem Parkplatz muss ich noch einmal 50hm aufsteigen - die waren wirklich schwierig ;)