[GPX-Download]Beschreibung: Deutschlands höchster Berg, erklommen über eine der schwierigsten Routen. Zu erleben gibt es über 2200hm, viele Klettersteige und freie Klettereien im 2. Grad, eine Gletscherbegehung und viele gewaltige Aussichten.
WARNUNG: Dies ist kein Spaziergang! Die Tour setzt Ausrüstung wie Steigeisen und Klettersteigset voraus, sowie alpine Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Ausdauer. Der Klettersteig ist nicht durchgehend versichert, es sind Stellen im ausgesetzten Absturzgelände zu überqueren, wo jeder Schitt sitzen muss - und das nach einem kräftezehrenden Aufstieg von über 1500hm.
Wer dem gewachsen ist, wird mit überwältigenden Ausblicken belohnt, und dem Gefühl, den höchsten Gipfel des Landes aus eigener Kraft auf einer der schwierigsten Routen erklommen zu haben.
Wegbeschreibung: Das Abenteuer beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz bei Hammersbach/Grainau (15€ Tageskarte, bar oder EC), von wo aus es auf bequemen Wegen in Richtung Höllentalklamm geht. Diese könnte über den Stangensteig umgangen werden, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall!
Es geht weiter bis zur Höllentalangerhütte, und ab hier Richtung Höllentalferner. Bis hierher gibt der Weg wenig Rätsel auf, aber schon bald muss man Ausschau nach Markierungen halten, bis man vor einer massiven Wand steht, an der die Kletterei startet.
Über Leiter und Brett geht es nun steil nach oben, auch mehrere ungesicherte Klettereien im 2. Grad gibt es zu überwinden - gleichzeitig sind auch die Wegmarkierungen zu finden. Es geht weiter, am Auslauf des Gletschers vorbei, und nun kommt auch der Gletscher selbst in Sicht. Bis man diesen erreicht, ist aber noch ein gewaltiges Schuttfeld zu queren. Tatsächlich ist man schon auf dem Gletscher unterwegs, der am unteren Ende von Schutt bedeckt ist. Manchmal hört man unter seinen Füßen Wasser laufen, was schon ein mulmiges Gefühl auslösen kann. An mehreren Stellen gibt es auch die Möglichkeit, die Wasservorräte mit frischem Gletscherwasser aufzufüllen - es gibt nichts Besseres!!
Bald beginnt die Eisfläche, und nun heißt es - nach einer ausgiebigen Pause - Steigeisen anlegen!
Hier konnte ich einen Jungen Mann beobachten, der gut 50m auf dem Gletscher abrutschte, und nur mit viel Glück auf einem schotterbedeckten Fleck zum Halten kam - das hätte auch anders ausgehen können, der Gletscher wird von vielen Spalten durchzogen, der Sturz in eine davon kann verheerende Folgen haben. Er war ohne Steigeisen unterwegs, und fragte nach dem Abstieg vom Eis ob von uns zufällig jemand Steigeisen übrig hätte. Ich schätze er musste seine Tour an dieser Stelle beenden.
Ich selbst habe mich für den Anstieg ein paar anderen Bergsteigern angeschlossen, und gemeinsam ging es die absurd steile Eisfläche hinauf. Vor dem Einstieg in den weiteren Klettersteig galt es noch, eine kleine Gletscherspalte sowie die aktuell angenehm enge Randkluft zu überwinden, bevor die Steigeisen wieder im Rucksack verschwinden dürfen und das Stahlseil den Rest des Weges dominiert. Der Klettersteig schraubt sich nun enorm kräftezehrend die letzten 550hm empor zum Gipfel - aber Achtung: auch die eine oder andere Passage ist ungesichert im Absturzgelände zu meistern, hier ist absolute Konzentration gefordert!
Irgendwann ist der Gipfel erreicht, und nach den Gipfelfotos und dem Gipfelbier ist es auch schon an der Zeit - Ich habe lange für den Aufstieg gebraucht, und möchte nun die letzte Seilbahn ins Tal erwischen. Eigentlich wollte ich über den Stopselzieher absteigen, aber ich habe wohl die Dauer der Tour unterschätzt, also geht es halt auf dem schnellen Weg ins Tal (37€). Von der Talstation Eibsee laufe ich die restlichen 5,5km bis zum Auto, was nach dem anstrengenden Aufstieg überraschend gut tut 😉